Die Corona-Pandemie und insbesondere der damit verbundene Lock-Down in der Frühphase, haben den Schul- und Freizeitsport – wie viele Teile der Gesellschaft – schwer getroffen und tiefe Spuren hinterlassen.
Besonders deutlich wird dies im Bereich des Schwimmens. „Während der Corona-Pandemie kam es landesweit zu vielen Einschränkungen im Bäderbereich. Um der damit entstandenen Lücke in der Schwimmausbildung entgegenzuwirken, hat das Sportamt in dieser Zeit eine Erweiterung der Vereinsschwimmzeiten und Kursangebote sowie die Durchführung der Intensivschwimmkurse wie ‚Münster lernt Schwimmen‘ ermöglicht. Im Vergleich zu anderen Kommunen konnte die Stadt Münster die Nichtschwimmer*innen-Quote damit relativ geringhalten. Ich freue mich, dass wir diese positive Entwicklung durch das Projekt der Schwimmassistenz weiter vorantreiben können“, so Sportamtsleiterin Kerstin Dewaldt.
Denn derzeit sind die Kapazitäten für die Schwimmausbildung in Münster mehr als ausgebucht. Und die Grundschulen haben nicht die zeitlichen und personellen Ressourcen, um für ganze Klassen eine sichere Schwimmausbildung umzusetzen. „Auch die Schwimmkurse der Vereine und Rettungsorganisationen sind bereits über lange Zeiträume hin ausgebucht. Und private Schwimmschulen haben die Zeit oft wirtschaftlich nicht überlebt“, ergänzt Jörg Verhoeven, der Vorsitzende des Stadtsportbundes Münster (SSB). „Dabei ist die sichere Beherrschung der Kulturtechnik die Grundlage zur Teilhabe an vielen Lebensbereichen,“ so Verhoeven weiter. Denn Kinder und Jugendliche die als Nichtschwimmer eingestuft werden, können an vielen Bereichen des Lebens nicht teilnehmen.
Dieser Entwicklung wirken der Stadtsportbund Münster und seine Mitgliedsvereine zusammen mit dem Sportamt Münster jetzt entgegen. Gefördert durch die Sparkasse Münsterland Ost und die Franziska van Almsick-Stiftung werden in jedem Hallenbad in Münster je ein*e Schwimmassistent*in über einen Sportverein etabliert. Voraussichtlich ab Dezember 2023 werden diese Personen die Lehrkräfte in den Zeiten des Schulschwimmens unterstützen und so zum erfolgreichen Schwimmen lernen beitragen.
„Unser Motto ‚Wenn’s um mehr als Geld geht‘ ist für sich schon die beste Begründung für unser Engagement bei diesem Projekt. Ziel ist es, die Zahl der jugendlichen Nichtschwimmerinnen und Nichtschwimmer in Münster wieder deutlich zu reduzieren. Das ist ein lebenswichtiges Anliegen und dabei ist die Sparkasse gerne eine engagierte Schwimmhilfe“, sagt Klaus Richter, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Münsterland Ost.
Oberbürgermeister Markus Lewe bringt es dabei auf den Punkt: „Gemeinsam schaffen wir in Münster die Voraussetzungen das Schwimmen lernen für alle Kinder zu ermöglichen und so wirklicher Teilhabe und Sicherheit ein gutes Stück näher zu kommen.“
Auf dem Bild freuen sich (von links) Jörg Verhoeven (SSB-Vorsitzender), Carolin Ischinsky (Schulrätin und Vorsitzende des Ausschusses für den Schulsport), Oberbürgermeister Markus Lewe, Klaus Richter (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Münsterland Ost), Robin Schneegaß (Geschäftsführer des SSB), Kerstin Dewaldt (Leitung Sportamt der Stadt Münster), Thorsten Imsieke (Sportamt), Tabea Skerhut (Schwimmassistenz) sowie Marie Röckmann (Sportamt) auf den Start des Projektes Schwimmassistenz in Münster.