SSB Münster begrüßt Stadionpläne

Die Stadt Münster und der SC Preußen Münster haben in dieser Woche die lange erwartete Machbarkeitsstudie für ein neues Preußen-Stadion vorgestellt. Der Stadtsportbund Münster als Dachverband aller Sportvereine in Münster begrüßt die vorgelegte Planung grundsätzlich und bezieht zu den diversen Varianten auch konkret Stellung.

“Wir favorisieren ganz eindeutig die Grundvariante V mit einer maximalen Zuschauerkapazität von 21.115, nicht zuletzt, weil dann ein reines, geschlossenes Fußballstadion entsteht und zukünftige weitere Ausbauschritte vermeidbar sind”, sagt der SSB-Vorsitzende Michael Schmitz. Dem Stadtsportbund sei natürlich bewusst, dass diese Variante etwa zehn Millionen teurer sei als die günstigste Grundvariante I. Aber: “Eine scheibchenweise Erweiterung würde in der Gesamtschau allemal teurer sein. Zudem hätten sich der Verein und seine vielen Anhänger eine abschließende Lösung nach einer quälenden und Jahrzehnte andauernden Stadion-Debatte verdient.”

Der SSB Münster votiert außerdem für die Errichtung einer Geschäftsstelle auf dem Areal und die Verknüpfung des Ausbaus mit der Planung und Errichtung des Bahnhaltepunktes Geist. “Eine vernünftige Bahnanbindung für das Stadion ist aus unserer Sicht, gerade auch aus klimapolitischen Erwägungen, ein Gebot der Stunde”, betont der SSB-Vorsitzende: “Wenn das Stadion aus der fußballerischen Steinzeit endlich in die Neuzeit geführt wird, wie dem Verein schon 1989 vollmundig versprochen wurde, muss das ebenso für das begleitende Verkehrskonzept gelten.”

Auch zu den Kosten hat der Stadtsportbund eine klare Haltung: “Setzt man die Gesamtkosten des Ausbaus in Relation zu den Einnahmenverlusten für den SCP in den vergangenen 30 Jahren und den Zumutungen insbesondere für die Fans auf den Stehrängen der Antik-Arena, dann erscheint die Kostendiskussion in einem gänzlich anderen Licht”, so Schmitz. An der Hammer Straße sei über mehr als vier Jahrzehnte an allem gespart worden, was in jedem anderen Fußballstadion der 2., 3. oder 4. Liga selbstverständlicher Standard sei: “Schiefe Ränge, unzureichende Sanitäranlagen, Teilsperrungen, kein Regen- oder Sonnenschutz, fehlende Familienfreundlichkeit der Anlage: Wenn man bedenkt, dass die Münster bei den allermeisten Planungen und Bauvorhaben ansonsten den Goldstandard anlegt, ist und bleibt der Umgang mit dem Stadion unseres Bundesliga-Gründungsmitglieds ein ganz trauriges Kapitel.”

Aktuell erwartet der SSB, dass zur Bewältigung der Corona-Krise massive Konjunkturprogramme aufgelegt werden, nicht zuletzt auch für Leuchtturmprojekte im Sport. “Wenn an der Hammer Straße die aus unserer Sicht sehr kluge Planung mit nachhaltigem Bauen und einem klimafreundlichen Verkehrskonzept verbunden wird, sehen wir eine große Chance, dass Münster die Kosten nicht gänzlich allein schultern muss”, sagt Schmitz. Dem Vorstand und Aufsichtsrat des Vereins dankt der SSB ebenso wie den Fans für die schon Jahrzehnte währende Geduld und Beharrlichkeit: “Jetzt kommt es darauf an, dass dieses sehr gute Konzept nicht zerredet wird, sondern wir einen breiten Münster-Konsens für eine zügige Umsetzung erzielen”, wünscht sich der SSB Münster.