Politikwissenschaftler zu Gast

Mit aktuellen Herausforderungen des organisierten Sports in Deutschland im Spannungsfeld zwischen Gemeinschafts- und Dienstleistungsorientierung befassen sich in diesem Sommersemester Studierende am Institut für Politikwissenschaft der Universität Münster. Unter der Leitung von Dozent Joachim Benedikt Pahl beleuchten sie die Vereine und Sportorganisationen in diesem praxisorientierten Kurs, der sie zum Auftakt zum Stadtsportbund Münster führte. Dort standen ihnen der ehrenamtliche Vorsitzende Michael Schmitz und der hauptamtliche Mitarbeiter Thomas Lammers für eine gut 90-minütige Diskussion zur Verfügung.

Dass die Sportvereine eine wichtige soziale Infrastruktur der Zivilgesellschaft darstellen, war Ausgangspunkt der Diskussion. “Diese Infrastruktur bekommt allerdings Risse. Das Organisationsmodell der Vereine, welches auf freiwilliger Selbstorganisation der Mitglieder gründet, funktioniert aufgrund veränderter Engagementbereitschaft der Bürger oft nicht mehr”, so die Erkenntnisse der Politikwissenschaftler. Allerdings gilt diese negative Tendenz für die wachsende und vitale Stadt Münster nur ansatzweise, wie Lammers und Schmitz darstellten: Steigende Mitgliedszahlen und ein sich weiterhin erhöhender Organisationsgrad belegen dies.

Als Antwort auf veränderte Kontextbedingungen investieren Sportvereine vermehrt in eigene Sportanlagen und professionalisieren ihre Personalstruktur. Hier sei der SSB verstärkt als Berater bei Veränderungsprozessen gefordert.