SSB Münster startet Projekte zur Prävention sexualisierter Gewalt im Sport

Sexualisierte Gewalt und sexueller Missbrauch sind überall anzutreffen – leider auch im Sport. Der Stadtsportbund Münster (SSB) unterstützt seine Mitgliedsvereine ab Juli umfassend bei der Entwicklung und Umsetzung präventiver Maßnahmen und stellt dafür auch zwei hauptamtliche Mitarbeiter*innen bereit: „Schweigen schützt die Falschen: Wir als SSB wollen und werden alles dafür tun, um den Vereinsmitgliedern in Münster einen sicheren und gewaltfreien Ort für vielfältige sportliche Aktivitäten zu bieten“, sagt Jörg Verhoeven, der als stellvertretender SSB-Vorsitzender dieses wichtige Handlungsfeld verantwortet. Unsere Devise lautet: „Die Vereinsmitglieder schützen und unsere Mitgliedsvereine unterstützen.“

Mit Unterstützung der Stadt Münster und des Landessportbunds NRW (LSB) werden zum 1. Juli gleich zwei Projekte an den Start gehen, die jeweils auf drei Jahre angelegt sind: Zum einen hat der Rat der Stadt einen Projektantrag des SSB bewilligt, der eine umfassende Schulung und Qualifizierung möglichst vieler der 200 Mitgliedsvereine vorsieht. Möglich wird so die Schaffung einer halben Projektstelle, die den münsterischen Sportvereinen mit Rat und Tat in diesem sensiblen Bereich zur Seite steht. „All dies wird in enger Abstimmung mit dem Jugendamt und dem Sportamt der Stadt sowie weiteren Akteuren wie dem Kinderschutzbund und der Beratungsstelle Zartbitter in Münster geschehen“, kündigt Jörg Verhoeven an.

Darüber hinaus hat der Landessportbund zwei neue regionale Koordinierungsstellen für das Handlungsfeld Prävention sexualisierter Gewalt geschaffen: Eine Fachkraft im Süden von NRW und eine zweite, halbe Stelle bei uns in Münster. Diese Fachkraftstelle wird neben Münster auch die Präventionsarbeit im Münsterland und Teilen Ostwestfalens koordinieren. „Wir freuen uns sehr, dass uns der SSB Münster als sehr kompetenter Mitstreiter unterstützen wird, unser Qualitätsbündnis Sport in NRW in Westfalen gemeinsam umzusetzen“, sagt LSB-Vorstand Martin Wonik.

Die beiden halben Stellen wird der SSB Münster auf zwei Paar Schultern verteilen: Die Regionalkoordination wird der langjährige Mitarbeiter Thomas Lammers (auf dem Bild oben links) übernehmen, der sich bereits in seiner Tätigkeit als Fachkraft für Jugendarbeit intensiv mit der Prävention sexualisierter Gewalt befasst hat. Das zweite Paar Schultern sucht der SSB derzeit noch im Rahmen einer Stellenausschreibung: Ein/e Mitarbeiter*in, die Münsters Vereine bei der Prävention sexualisierter Gewalt unterstützt und zugleich das Programm „NRW bewegt seine Kinder“ begleitet.

Im Mittelpunkt der Arbeit steht dabei die Unterstützung und Information der Vereine bei der Erarbeitung von individuellen Präventionskonzepten. Zudem stehen die Experten bei der Umsetzung von Maßnahmen des Qualitätsbündnisses Sport in NRW mit persönlicher Fachberatung und Begleitung zur Verfügung. Auch die Qualifizierung von Ansprechpersonen in den Vereinen gehört ebenso wie die Beratung bei Verdachtsfällen zum Aufgabenfeld.

„Wir möchten für das Thema Prävention sexualisierte Gewalt sensibilisieren, die Vereine handlungssicher machen, Strukturen schaffen und zielgruppenspezifische Schulungen durchführen“, nennt Geschäftsführer Robin Schneegaß (auf dem Bild oben rechts) die Ziele. Erfreulich für Münsters Vereine: Durch die Förderung von Stadt und Landesportbund kann der SSB dieses wichtige Handlungsfeld besetzen, ohne die Vereine damit finanziell zu belasten.