Lange sah es so aus, als würde sich Jörg Verhoevens Wunsch erfüllen: 90 Minuten sollte die Mitgliederversammlung des Stadtsportbundes Münster (SSB) dauern. Doch kurz bevor der einstimmig im Amt bestätigte Vorsitzende nach harmonischem Verlauf „abpfeifen“ wollte, sorgte das Thema „Beitragsanpassung“ noch für eine Verlängerung.
Intensiv wurde dabei diskutiert, ob nach einer 22-jährigen Pause eine Verdoppelung der Mitgliedsbeiträge angemessen sei. Den Argumenten des SSB, durch die Anhebung die vielfältigen Unterstützungsleistungen für die Vereine abzusichern, schloss sich ein Großteil der Vereinsvertretenden an. Der Beitragsanpassung wurde schließlich mit überwältigender Mehrheit zugestimmt.
Zuvor jedoch gab es bei der Zusammenkunft im Gräftenhof des Mühlenhof-Freilichtmuseums viel Lob für die Arbeit des SSB. Etwa von den Grußwortrednern. Philipp Hagemann, der Vorsitzende des Sportausschusses, verwies nicht nur auf die gute Zusammenarbeit zwischen Sport, Politik und Verwaltung in der Trias. „Ihr habt mit dem SSB eine sehr gute Stimme in der münsterschen Politik“, betonte er zudem die wichtige Rolle, die die Interessenvertretung der Vereine dort spielt. Und das nicht nur in Münster, wie Dr. Eva Selic, die Vizepräsidenten Breitensport des LSB, betonte. „Seid froh, dass ihr so einen SSB habt!“ sagte sie mit Blick auf die vielfältigen Aktivitäten auch auf Landesebene.
Einen Einblick in wesentliche Angebote etwa im Breitensport vermittelte Astrid Markmann als zuständiges Vorstandsmitglied gemeinsam mit Dirk Henning und Jana Reckmann aus dem Geschäftsstellenteam. Sie stellten mit Angeboten wie „Sport im Park“, die erfolgreiche Arbeit beim Sportabzeichen, die Quartiersarbeit in Coerde und Berg Fidel sowie Aktivitäten etwa in den Bereichen Inklusion und Integration einen Teil der großen Bandbreite in diesem Bereich vor.
Unter dem Motto „Eine Investition in die Zukunft“ präsentierte Jana Winkeljann, die Vorsitzende der Sportjugend Münster, das vielfältige Angebot im Bereich Jugend. Dazu zählen neben den Aktivitäten der Sportjugend auch die an Bedeutung gewinnenden Themen Ganztag und KiTa ebenso wie die Zusammenarbeit mit münsterschen Schulen.
An Bedeutung nimmt die Prävention sexualisierter Gewalt (PSG) in und für die Vereine weiter zu. Jörg Verhoeven als zuständiges Vorstandsmitglied sowie Marisa Kleinitzke und Thomas Lammers als Ansprechpartner für die Vereine in der Geschäftsstelle erläuterten die aktuellen Entwicklungen.
Das Engagement für die Mitgliedsvereine verdeutlichten „Finanzminister“ Roland Wischermann und Projektleiter Dirk Henning anhand der Digitalisierungsförderung im vergangenen Jahr. Mit erheblichem personellem Einsatz wurden dabei interessierte Vereine erfolgreich unterstützt: gut 450.000 € EU-Gelder flossen so an 77 münstersche Vereine.
Solide Zahlen präsentierte Wischermann auch beim Jahresabschluss 2023 und beim Haushalt 2024. Besonders erfreulich: Im vergangenen Jahr wurden 59 Anträge auf Leistungssportförderung gestellt – eine neue Bestmarke. Dank der Rückstellungen aus Corona-Zeiten konnte hier mit knapp 200.000 € eine Rekordsumme ausgezahlt werden.
Gute Gründe, den Vorstand einstimmig zu entlasten, lieferten die Kassenprüfer Simon Chrobak und Lukas Bär. Sie bescheinigten den Verantwortlichen eine einwandfreie Kassenführung.
Im Rahmen der Neuwahl setzten die Anwesenden dann auf Kontinuität und bestätigten die Amtsinhaber einstimmig. Dabei gab es in der Zusammensetzung der Führungsriege um den Vorsitzenden Jörg Verhoeven eine Veränderung. Michael Willnath rückt für Jörg Riethues neben Astrid Markmann, Michael Schmitz und Roland Wischermann in den geschäftsführenden Vorstand. Riethues bleibt als Beisitzer neben Jens Bruckmann, Sabine Thöne, Prof. Dr. Klaus Völker und Elke Wirtz aber weiter im Gremium aktiv. Sabine Roters scheidet aus beruflichen Gründen als Beisitzerin aus. Zudem bestätigte die Versammlung den Vorstand der Sportjugend Münster um Jana Winkeljann im Amt.